Übergangsjahreszeiten Frühling und Herbst! (Erklärung und Richtigstellung nach Interview)

Ändern sich die Übergangsjahreszeiten? Verschwinden Sie? Werden Sie kürzer?
All dies und viele andere Fragen bekommen wir immer wieder gestellt, von Medien aber auch von Privatpersonen.

Besonders nach dem Interview mit Austria24.TV haben wir sie mehrmals gestellt bekommen!

Mit diesem Bericht möchten wir einmal genauer auf diese Fragen eingehen!

Verschwinden die Übergangsjahreszeiten Frühling und Herbst?

Nein. Die Übergangsjahreszeiten Frühling und Herbst wird es in den mittleren und höheren Breiten der Erde immer geben. Die Jahreszeiten sind astronomisch vom Verlauf der Höhe des Sonnenstandes vorgegeben.

Da im Zuge der Klimaerwärmung alle Jahreszeiten wärmer werden, bekommen Frühling und Herbst aber einen etwas anderen klimatischen Charakter. Sommertage (25° C und mehr) und Tropentage (30° C und mehr) treten häufiger auf. Es wird im Frühling eher warm und im Herbst später kalt. Die Auswirkungen kann man schon jetzt in der Natur beobachten, da viele Pflanzen im Frühling früher blühen oder im Herbst später das Laub verlieren.

 

Die Vegetationsperiode verlängert sich

Der Anstieg der Temperatur macht sich in mittleren Breiten durch eine Verschiebung des jahreszeitlichen Zyklus von Pflanzen und Tieren zu früheren Beginnzeiten im Frühling und zu einem späteren Ende der aktiven Zeit im Herbst bemerkbar.

Der Temperaturanstieg schlägt sich auch in der Umwelt nieder. Pflanzen und Tiere können auf Veränderungen des Klimas mit einer entsprechenden Änderung ihres Zyklus, mit einer Änderung des Verbreitungsgebietes oder der Bestandsdichte, mit einer Veränderung ihrer Gestalt oder mit dem Aussterben reagieren.

 

Blühbeginn, Insektenflug, Vogelzug

Eine Reihe von Arbeiten zur Wirkung der Klimavariabilität auf die Umwelt greift auf „phänologische“ Beobachtungen zurück, die sich mit dem jahreszeitlich bedingten Zyklus von Pflanzen und Tieren beschäftigen. Dazu gehören gut erkennbare Erscheinungen wie Blattentfaltung, Blüte, Fruchtreife, Blattverfärbung, Blattfall, der Vogelzug oder das erste Erscheinen von Insekten im Frühjahr.

Phänologische Beobachtungen weisen eine jahrhundertealte Tradition auf. Oft waren es Naturliebhaber, die den saisonalen Zyklus von Pflanzen und Tieren ihrer näheren Umgebung systematisch beobachteten und aufzeichneten. In Österreich begann die systematische Beobachtung 1851.

 

Früher Frühling, später Herbst

Langen phänologischen Beobachtungsreihen folgend hat sich seit der Mitte des 20. Jahrhunderts der Blühbeginn und die Blattentfaltung um etwa 2,3 bis 5,2 Tage pro Jahrzehnt zu früheren Eintrittszeiten hin verschoben. Laubverfärbung und Laubfall traten hingegen immer später im Jahr ein. Dadurch verlängerte sich die Vegetationsperiode um bis zu zwei Wochen.

Auch in der Land- und Forstwirtschaft und im Obstbau machen sich die Auswirkungen des jüngsten Klimawandels bemerkbar, beispielsweise durch frühere Aussaat- und Erntetermine oder früheres Blühen von Obstgehölzen. Ebenso verlängerte sich die Flugzeit von Insekten, die mehrere Generationen in einer Saison hervorbringen können. Die Ankunftszeiten von Zugvögeln und der Brutbeginn von Vögeln reagiert bereits auf den Temperaturanstieg, meist mit einer Verschiebung zu früheren Eintrittszeitpunkten.

 

Zusammengefasst:

Die Übergangsjahreszeiten verschwinden nicht, sondern Sie ändern sich durch den Klimabedingten Temperaturanstieg. Durch die Wahrnehmung der Menschen von der änderung der Umwelt und der gefühlten Temperatur werden der Herbst kürzer und das Frühjahr länger.