Das Wetter beruhigt sich allmählich, prognostizieren die Hobby – Meteorologen des Onlineportal Strudengauwetter: Am Montag hatte der Regen in vielen Regionen bereits deutlich nachgelassen. Dabei kamen keine extremen Regenmengen mehr zusammen, aber die Hochwassersituation blieb vorerst angespannt. Ab Mittwoch geht es mit einer Mischung aus Sonne, Wolken und einzelnen Schauern und Gewittern weiter. Flächendeckender Dauerregen ist für den Rest der Woche dann nicht mehr zu erwarten.
Ungewöhnlich große Regenmengen in kurzer Zeit
Von Donnerstag Mittag bis Dienstag Abend regnete es flächendeckend etwa 130 bis 180 Liter pro Quadratmeter. In einigen Regionen wo der Regen durch so genannten Schauerstraßen verstärkt wurde, waren es sogar stellenweise bis zu 230 Liter pro Quadratmeter. Zum Beispiel in der Umgebung von Katsdorf. Wie ungewöhnlich die Regenmengen sind, zeigt eine statistische Auswertung. Peter Schuhbauer, vom Onlineportal: „Statistisch gesehen kommen derartige Regenmengen innerhalb von fünf bis sechs Tagen nur alle 60 Jahre vor. Man muss aber sagen, dass stellenweise der Großteil des Regens in nur zwei bis drei Tagen zusammengekommen ist. Da sind wir dann schon bei Jährlichkeiten von mehr als 80 Jahren.“
Orte |
Regenmenge 30. Mai bis 04. Juni 2013 |
Dimbach |
175,0 mm |
Arbing |
173,0 mm |
Bad Kreuzen |
172,8 mm |
Baumgartenberg |
162,0 mm |
Waldhausen |
159,2 mm |
Perg |
156,0 mm |
Naarn |
130,7 mm |
Klam |
130,0 mm |
Pabneukirchen |
126,5 mm |
St. Georgen am Walde |
125,2 mm |
Normal regnet es im Bezirk Perg solche Mengen in einem Mai und Juni zusammen!
Nasser Frühling mit gesättigten Böden und vollen Flüssen
Es waren aber nicht die extremen Regenmengen alleine, die zum Hochwasser geführt haben. Entscheidend für das Ausmaß des Hochwasser war die Tatsache, dass in vielen Regionen schon vor dem großen Regen die Böden gesättigt und die Flusspegel relativ hoch waren. Denn die letzten Monate waren überdurchschnittlich nass. Zum Donau Hochwasser führte zudem die großen Regenmengen (bis zu 300 mm) in den Staubereichen und in Deutschland.
Ein Tiefdruckgebiet mit einigen Besonderheiten
Derartige Tiefdruckgebiete kommen in Mitteleuropa hin und wieder vor. Sie nehmen über dem Mittelmeer große Mengen an Feuchtigkeit auf, und steuern sie in einem großen Bogen über Osteuropa von Norden her an die Alpen. Aber nur selten spielen alle Faktoren so zusammen wie in diesem Fall, sagt Michael Hofstätter, Klimaforscher der ZAMG: „Faktor eins war: Dieses Tief ist am Höhepunkt seiner Entwicklung einige Tage stationär über den Alpen gelegen, und ist nicht – wie sonst oft – relativ rasch weitergezogen. Faktor zwei: Verstärkt wurde der Regen außerdem durch die Strömungsrichtung der Luftmassen, die nahezu genau aus Norden auf die Alpen getroffen sind. Die Berge wirken in diesem Fall wie eine riesige Barriere, die Luftmassen werden dadurch an den Alpen gehoben, sie kühlen ab und noch mehr Wasserdampf kondensiert zu Regen. Faktor drei ist meiner Meinung nach die Verlagerung des Regenschwerpunkts von West nach Ost: Dadurch haben sich die größten Regenmengen fast gleichzeitig mit dem abfließenden Wasser der Flüsse mit verlagert und die Situation weiter verschärft. Sonst ist bei derartigen Wetterlagen oft der Regenschwerpunkt zunächst im Osten und dann im Westen Österreichs. So kann ein Großteil des Wasser auf den Flüssen Ostösterreichs abfließen, bevor aus Westösterreich und aus Deutschland die nächste Flutwelle nachkommt.“
Jahrhunderthochwasser in Grein
In Grein wurde am Dienstag in Pegel von 15m verzeichnet. Das ist ein höherer Pegel als 2002.
In Mauthausen wurde ein Pegel von 8,7m gemessen!
In Saxen ist zweimal der Damm gebrochen!
Bezirksweit waren die Feuerwehren im Einsatz.
Muren und Überflutungen gab es verbreitet!
Fotos dazu gibt es unter:
Bezirks Rundschau
Austria24.TV
Strudengau.TV
BGB.TV